Post by Jens StarkPost by Tobias CrefeldErinnert mich an die Argumentation eines ehemaligen Lehrers in Sachen
BR- und SSS-Ausbildung. Dieser (IIRC Physikprofessor oder so) verteilte
gerne Übungsaufgaben, die nicht unbedingt immer aufgingen und auch ohne
den
...
Post by Tobias CrefeldAber für irgendetwas ist es ja immer gut: Wenn ich bei diesem Lehrer
(und gleichzeitigem DSV-Prüfer) auch angesichts der späteren
Praxisprüfung, eines gelernt habe, dann dass ich Zweifel für mich
behalte.
Auch wenn immer über Lehramtsstudenten gelästert wird (nicht immer zu
Unrecht), merkt man, daß Grundkenntnisse der Didaktik durchaus Sinn
machen. Hoffen wir mal, daß er inzwischen keine Lust mehr zu SSS und
Prüfungskommission hat...
Weiß nicht, was er jetzt macht. Hoffe das zwar auch, aber aus anderen als
den vorgenannten Punkten.
Ich hatte ja keine Probleme, diesem weniger "schulorientierten" Unterricht
zu folgen, aber es gab schon einige, die sich bitter beschwert haben, weil
sie z.B. keine Lösungen bekamen, Probleme mit der häuslichen Nacharbeit
hatten oder weil sie mehr Zeitaufwand hatten als sie mit einer der
gängigen kommerziellen Schulen gehabt hätten.
Unterricht und Prüfungen liefen halt auch sonst eher unkonventionell ab
und da war mir manches lieber als es heute auch von unserm Segelzentrum
veranstaltet wird. So wäre ich eigentlich durch die theoretische BR-
Prüfung durchgefallen, weil zuviele dieser bootsbauerischen Antworten
(Riß, Takelart, Beschläge, etc.) fehlten. Nachdem die Kartenaufgabe
dagegen rasch und weitgehend fehlerfrei abgeliefert wurde, sahen die
Prüfer dann doch Punkte-Spielraum für eine mündliche Prüfung, den es
eigentlich nicht mehr gab und so ging der Kelch einer Wiederholungsprüfung
doch noch vorbei...
Die Praxisprüfung bestand nicht aus dem allsamstäglichen großen Aufmarsch
in einem der üblichen Häfen mit geradezu zwangsläufiger Massenschleusung
der Scheine-Aspiranten, sondern aus einem Törn mit 3 Booten, auf denen
zwei der Skipper gleichzeitig Prüfer waren. Damals war es bei diesen Törns
Voraussetzung, dass die Prüflinge alle bereits fertige Bootsführer des
Sportzentrums waren und ihre Seemeilen bereits anderweitig gesammelt
hatten, so dass man sich nicht mehr groß mit den Basics des Segelns
aufhielt und stattdessen auch mal unter Segeln am anderen Boot anlegte
oder regelmäßig erst nachts einlief, mal mit, mal ohne Radar- oder GPS-
Unterstützung.
Kann man sicher auch anderer Meinung sein, aber mir war diese Art von
Ausbildung nützlicher und angenehmer als die sonst übliche Expressvariante
mit Blockausbildung an 2..3 winterlichen Wochenenden und 1-wöchigen
Tagestörns entlang der istrischen Küste mit Manövern, bei denen jeder der
8-köpfigen Besatzung seine persönliche Schot in die Hand bekommt und
spätestens nach dem großen Panikprüfungstag alle urlaubsreif sind.
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Gruss,
Tobias.