Discussion:
Cat unterschneiden: abhilfe?
(zu alt für eine Antwort)
Alex Friess
2003-07-04 15:06:36 UTC
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Bei *richtigem* Raumschot- oder halbem Wind ist der Steuermann auf dem
HC16
"on the wire" und steht mit seinem hinteren Fuß auf dem Rumpf unmittelbar
vor
der Ruderanlage. Aber Achtung: schlägt bei *dem Tempo* eine Welle gegen
den
Fuß, kann der sehr schnell abrutschen oder sich unter der Ruderanlage
(ver)klemmen.
Hi Jörg,
Diese (ziemlich schmerzhafte) Erfahrung habe ich auch öfters gemacht, und
zwar bis ich mir eine Fusschlaufe so ca. 20-30 cm vor der Ruderanlage auf
den Rumpf montiert habe. Danach war es super - hilft gegen wellenbedingtes
Abrutschen, und stabilisiert ungemein (auch gegen Abgang nach vorne). Kann
ich nur empfehlen! (kommt auch fast ein Surf-feeling auf)

Adios,

Alex
Thomas Hoffmann
2003-07-04 20:55:38 UTC
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Vielen Dank, Jörg, auch für Deine Hilfe! TH

Jörg W. Kremer schrieb was...
--
Thomas Hoffmann
mailto:***@gmx.de
http://www.praxis-roth-hoffmann.de
Dr. Andreas Engwicht
2003-07-05 07:37:06 UTC
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Moin, Moin!
Also, als das passiert ist, da war jedesmal brutaler Böenwind, 6-7 in
der Bö (Gischt fliegt weg). Drum frag ich nochmal präziser: Fährst
raumschots, siehst die Bö kommen: Abfallen oder Anluven?
Als Jollensegler würde ich jetzt anluven sagen, aber ein anderer
Katsegler aus der NG, Jörg Kremer, hat mir mal bei einem Flautenschlag
auf dem Kat erklärt, dass man dies bei einem Kat nie machen soll.
Ich würde eher als Yachtsegler immer Anluven. Denn man hat ja den
Ballastkiel unten dran hängen, der beim Aufrichten hilft, wenns den
sein muss und wenns von oben (sprich aus dem Rigg) drückt. Aber ich
bin ja doch eher Jollensegler, also: Bei den formstabilen Jollen und
letzlich auch beim Kat ists schnell vorbei mit der auftriebsabhängigen
Formstabilität (beim Kat wahrscheinlich noch eher, wegen des schmalen
Bei Raumschotkurs immer abfallen, dann wird der Kat nur einfach
schneller. Beim Anluven liegst Du im Teich.
Das ist auch bei einer Durchschnitts-Jolle so! Durch die höhere
Geschwindigkeit in der Bö kommt der scheinbare Wind weiter von vorn,
da sich die Bootsgeschwindigkeit erhöht. Das kann dazu führen, dass
man trotz Raumwindkurs vom Verklicker einen Halbwindkurs angezeigt
bekommt. Daher ist Abfallen die bessere Alternative. Je spitzer der
Windeinfall, desto größer ie Windgeschwindigkeit am Segel gerade,
Achtung, besonders im oberen Bereich. Und wenn das Unterschneiden beim
Kat auch durch den guten Hebel von oben begünstigt wird, dann ist
Anluven kontraproduktiv.

Traveller nach Lee ist auch gut, dadurch wird der Twist im Großsegel
kleiner und der Wind kann gewissermaßen besser abfließen. Der Laser z.
B. ist von Natur aus luvgierig. In einer Bö kann das soweit führen,
dass man ruckzuck aus dem Ruder läuft und letztlich nur nach einem
kurzen Ausflug auf das Schwert das Segeln fortsetzen kann ;-). Hier
kann man durch die Optimierung des Kräfteverhältnisses zwischen Aero-
und Hydrodynamik einiges trimmen (sprich Schwert hoch!). Das geht z.B.
beim Hobie natürlich nicht.

Nächster Tipp: Niederholer ordentlich anknallen, macht das Segel
natürlich bei den raumeren Kursen flacher, weil der Baum unten
gehalten wird.

Nächster Tipp: Cunningham (soweit vorhanden) dichtholen. Macht das
Segel flacher und holt den Segeldruckpunkt nach unten. Hat Auswirkung
auf Aerodynamik und Hebel von oben.

Und noch ein Tipp (kam schon anderswo): Gewichtstrimm nach achtern.

Generell: Bei viel Wind muss gebremst werden. Das bedeutet bei unserem
Hauptantrieb aus Segeltuch, dass man die Angriffsfläche für den
Treibstoff Wind möglichst klein halten muss.

Auch für mich gilt zwar: "Wer fiert, verliert!" ;-), aber man muss
sich doch manchmal der Natur geschlagen geben.

Zu diesen Grundlagen empfehle ich immer das Buch "Segeltechnik leicht
gemacht" von J. Schult, erschienen in jenem maritimen Verlag aus der
Stadt, von der uns immer erzählt wird, sie liege in Ostwestfalen.

Grundsätzliche Grüße

Andreas
Thomas Hoffmann
2003-07-06 19:15:26 UTC
Permalink
Post by Dr. Andreas Engwicht
Das ist auch bei einer Durchschnitts-Jolle so! Durch die höhere
Geschwindigkeit in der Bö kommt der scheinbare Wind weiter von vorn,
da sich die Bootsgeschwindigkeit erhöht. Das kann dazu führen, dass
Der seinbare Wind in der Bö raumt, soweit ich mich erinnere, daher
kannst auch in der Bö kurz mal weiter anluven, wennde eh schon hart am
Wind bist. Wird das Boot dann schneller, haste wieder die gleiche
relative Windrichtung wie vorher, da der Fahrtwind zugenommen hat.

Und tschüss TH
--
Thomas Hoffmann
mailto:***@gmx.de
http://www.praxis-roth-hoffmann.de
Heinz-Ulrich Feldges
2003-07-07 07:12:47 UTC
Permalink
Dr. Andreas Engwicht schrieb:

[Segeltips für Kats]
Post by Dr. Andreas Engwicht
Zu diesen Grundlagen empfehle ich immer das Buch "Segeltechnik leicht
gemacht" von J. Schult, erschienen in jenem maritimen Verlag aus der
Stadt, von der uns immer erzählt wird, sie liege in Ostwestfalen.
Das Buch kann ich empfehlen; einen Besuch in DER Stadt ebenfalls. :-)

Wasserfeste Grüße,

HUF.
--
52°03'00''N 008°31'11''E

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Jörg W. Kremer
2003-07-06 18:41:02 UTC
Permalink
Hallo Thomas!
[...]
2. Welches gute Cat-Buch ist denn zu empfehlen, wo auch so ein Kram gut
erklärt drinsteht?
Nachdem ich endlich zu Hause die Zeit gefunden habe in meinem Regal zu
suchen, nun mein Buchtipp zum Thema:

Katamarane - Das Buch
Helge Sach; Andreas Kling
DSV-Verlag - Busse Seewald
ISBN 3-88412-234-7

Viel Spass beim Lesen und Ausprobieren
Jörg

--
Immer eine Handbreit Wasser unterm Leeschwimmer -
und eine Handbreit Luft unterm Luvrumpf!
Thomas Hoffmann
2003-07-06 20:30:02 UTC
Permalink
Danke, Jörg, für den einzigen echten Buchtip. Für den Preis (37,80)
sollte wirklich einiges drinstehen! Werde es mir natürnlixt mal ansehen!
Post by Jörg W. Kremer
Katamarane - Das Buch
Helge Sach; Andreas Kling
DSV-Verlag - Busse Seewald
ISBN 3-88412-234-7
--
Thomas Hoffmann
mailto:***@gmx.de
http://www.praxis-roth-hoffmann.de
Thomas Hoffmann
2003-07-21 21:27:48 UTC
Permalink
Das Buch ist wirklich gut! Vielen Dank für den Tipp!!
TH
Post by Jörg W. Kremer
Hallo Thomas!
[...]
2. Welches gute Cat-Buch ist denn zu empfehlen, wo auch so ein Kram gut
erklärt drinsteht?
Nachdem ich endlich zu Hause die Zeit gefunden habe in meinem Regal zu
Katamarane - Das Buch
Helge Sach; Andreas Kling
DSV-Verlag - Busse Seewald
ISBN 3-88412-234-7
Viel Spass beim Lesen und Ausprobieren
Jörg
--
Immer eine Handbreit Wasser unterm Leeschwimmer -
und eine Handbreit Luft unterm Luvrumpf!
--
Thomas Hoffmann
http://www.praxis-roth-hoffmann.de
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