Post by HansHi,
könntet Ihr einem 2-Rumpf Segler erklären, wie man eine gute Halse
beim Laser fährt? Bins gewohnt, ins Schotbündel zu greifen, aber
irgendwie muss man da seinen Arm ziemlich strecken, oder? Kommt mir
komisch vor.
Hm, die Technik variiert etwas - entsprechend der Windstärke.
Jedenfalls sollte das Schwert etwa halb hoch gezogen sein. Wenn es
stark weht, sollte man nicht zu weit vorn sitzen, weil das Biest mit
angehobenem Hintern nur etwa die Stabilität eines Baumstamms hat. Die
Segelstellung sollte nicht offener als raum sein, um das widerliche
Geigen und Luvbäder möglichst zu vermeiden. Deswegen auch den
Baumniederholer nicht zu lose fahren, weil sonst oben "Tüte" und
Luvbad drohen. Man sollte rechtzeitig die Seite wechseln und
insbesondere darauf achten, dass sich die Schot nicht an der
Spiegelkante verhakt, denn dann liegen weniger Geübte meistens drin.
Dann allerdings glücklicherweise auf der "richtigen" Seite. ;-)
Zuverlässig vermeiden kann man das Verhaken, wenn man die Lose aus
der Schot herausreisst, bevor sie sich verhaken kann. Man muss den
"Seitenwechsel" also gut im Auge behalten. Bei viel Wind ist das
recht unproblematisch, denn dann verhakt sich der Strick wegen des
höheren Schwungs nicht so leicht wie bei leichterem Wind. Bei wenig
Wind ist ein Verhaken aber auch nicht "tödlich", jedenfalls dann
nicht, wenn man die neue Luvkante rechtzeitig und angemessen(!)
energisch besetzt hat. Wenn das "Unglück" passiert ist, kann man
einfach weiter luven bis der kritische Punkt überwunden ist und die
Sache dann per Hand klarieren. Stützruder? Kann, muss nicht sein.
Rechtzeitiges "Gegengewicht" ist wichtiger. Bei starkem Wind sollte
man besser kein Stütz geben, sondern den Kahn "durchdrehen" lassen,
aber besonders rechtzeitig für "Gegengewicht" sorgen.
Ach ja, am besten geht es, wenn man bei dem möglichst geringen
Winddruck möglichst schnell fährt. Also besser den speed nicht
absacken lassen und in den neuen Drücker hineinhalsen.
Hoffentlich habe ich nicht allzu viel vergessen. Nach 24 Jahren Laser
ist das nämlich etwa wie Fahrrad fahren. Automatisch sozusagen, ohne
über Umfallen nachzudenken.
Gruß
Abdul